Dienstag, 10. Juni 2014

Der Tag der Kontraste



Ich sitze gerade in einem der abgefucktesten hotelzimmer meines lebens. Silberfische in meinem bett (no joke), bad schmutzig, duschabfluss verstopft, plastiksessel, grindiger boden, einfach die ganze palette. Dabei fing alles so harmlos an. 

Nach einem kurzen frühstück warf ich mich heute in die hitze in richtung der schluchten von verdon. Super blicke und panoramen, entspannte motorradfahrer (ein segen nach diesen wahnsinnigen vom wochenende) und rosinante und ich eine feste einheit. 


Die beine wieder fit und die kilometer purzelten nur so dahin, bis, ja bis ich gecheckt habe, dass ich falsch abgebogen war und den berg wieder zurück rauf musste. Das ist immer hart. Ich machte stopp in diesem kleinen, verwaisten bergdorf (voriger post) und nutzte die gelegenheit, um das nächste jausengericht zuzubereiten auf basis eines herrlichen baguettes. Dann weiter. Wieder hitze, aber ok. 

Bei der nächsten rast überraschte mich ein irrer wettersturz und ich musste mich eine stunde lang, ruhig stehend, vollregnen und vollhageln lassen. Frierend. Der beste schutz weit und breit war dieser baum, und sogar der gab nach 10min auf. Es kühlte innerhalb einer stunde von 33 auf 20 grad ab und ich stand frierend und nass bis auf die unterhosen da, wie eine kuh beim gewitter. Jede bewegung hätte noch mehr nässe gebracht. DJ hagelgewitter war am werk und er rührte mächtig um. Blitz, donner, regen, hagel und a gscheider wind, der einem kalt um die ohren pfiff während die nässe überall reinkroch. Und dabei einfach nur ruhig dastehen müssen. Nicht einfach. 

Die zeit war aber auch gut, denn es war so schlimm, dass ich mich darauf konzentrierte ruhig zu werden und auszuhalten. Insofern auf jeden fall eine gute übung der gelassenheit. Kühe erleben sowas dauernd -vielleicht sind die deshalb so cool. 

Nach ca einer Stunde wurde es dann doch weniger und ich entdeckte 100m weiter eine busstation, unter der ich zuflucht suchte und mir einen genialen tee zubereitete (zimt und rohe kaffeebohnen), der mich wieder super erwärmte und die nächsten 35km fliegen liess mit rosinante. Eben hierher.

Der ort sah ganz nett aus, und da gab es ein hotel, mit einer coolen besitzerin, die mich das rad anstandslos verstauen liess und mir ein familienzimmer zum einzelpreis anbot. Sah alles gut aus bis ich die tür zum zimmer öffnete. Bumms. 

Aber ich bin froh, im Trockenen zu sein und meine schlapfen mitdabeizuhaben ;) Zur not nehm ich halt den schlafsack. Was solls. Morgen bin ich eh wieder in der natur und was einen nit hin macht, macht einen nur härter, heissts doch. Jetzt geh ich mal was essen und ein paar biere trinken. 
Abenteuer haben halt auch ihre tiefpunkte. Man muss ja nicht gleich eingehn deswegen. 

Und dank der genialen gewürze vom kräuterhaus komme ich letztendlich gesund aus allen situationen und es ist faszinierend, wie man mit ganz normalen gewürzen das wohlbefinden erhalten kann. Somit auch eine wichtige erfahrung für das kochbuch. Und fürs leben sowiso :)

Also. Habt ne feine zeit. Prost
M

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